Zahn-ABC
Die miradent Enzyklopädie rund um die Prophylaxe und Zahnmedizin
Abformung
Anfertigung eines Abdruckes der Zähne mit Hilfe von plastischen Abformmassen (z.B. Silikon, Alginat, Gips usw.). Mit Hilfe dieses Abdruckes von Zähnen oder Kiefer fertigt der Zahntechniker den entsprechenden Zahnersatz.
Abrasion (der Kauflächen)
Abnutzung der Zahnhartsubstanz (Schmelz, Dentin). Beschleunigt wird dieser Abtragungsprozess durch häufiges, meist unbewusstes Zähneknirschen im Schlaf oder in Stresssituationen.
Abrasivität (von Zahnpasta)
Wie abrasiv (= abtragend) Zahnpasta auf die Zahnhartsubstanzen (Schmelz, Dentin) wirkt, hängt von der Härte, Menge und Größe der beigefügten Abrasivstoffe (Putzkörper) ab. Besonders bei freiliegenden Zahnhälsen sollte das im Vergleich zum Schmelz weiche Dentin schonend gereinigt werden. Deshalb ist eine Zahnpasta mit einer sehr geringen Abrasivität (RDA 30) empfehlenswert. Zahnpasten mit mittlerer Abrasivität weisen einen RDA-Wert von 60 bis 80 auf.
Adhäsivtechnik
Klebstofftechnik, mit der Restaurationen aus Komposit oder Keramik in den Zahn geklebt werden.
Air-Polishing
Gerät, das Natriumcarbonat mit Wasser und Luft vermengt und mit einem Strahl z.B. Nikotin-, Tee-, Kaffee-, und Nahrungsreste auf Zähnen entfernt.
Alkoholgehalt (von Mundspüllösungen)
Einige Mundspülungen enthalten Alkohol als Lösungsmittel für andere Inhaltstoffe. Dies kann problematisch sein für Kinder, aber auch für Personen mit empfindlicher Mundschleimhaut und allgemein für Personen, die Alkohol meiden sollten.
Allergie
Körperliche Abwehrreaktion gegen bestimmte Stoffe, die eigentlich für den Menschen harmlos sind (z.B. Hausstaub, Pollen, Tierhaare, aber auch Aromabestandteile, wie Menthol oder Konservierungsstoffe).
Alveole
Alveole bezeichnet man das knöcherne Zahnfach im Kieferknochen, das die Zahnwurzel aufnimmt.
Amalgam
Füllungsmaterial für kariöse Zahnschäden, die so weit fortgeschritten sind, dass sie der Zahnarzt aufbohren und füllen muss. Amalgam wird seit Jahrzehnten eingesetzt, hat sich bewährt und ist kostengünstig. Immer wieder werden jedoch Diskussionen wegen der Freisetzung von Quecksilber geführt. Amalgamfüllungen dürfen nur für okklusionstragende Füllungen im Seitenzahnbereich eingesetzt werden, wenn andere plastische Füllungswerkstoffe nicht indiziert sind und andere Restaurationstechniken nicht in Frage kommen. Weitere Anwendungsbeschränkungen aus vorbeugendem Gesundheitsschutz betreffen u.a. Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen und Kinder bis zum 6. Lebensjahr. Aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes sollte die Zahl der Amalgamfüllungen für den einzelnen Patienten so gering wie möglich sein, da jede Amalgamfüllung zur Quecksilberbelastung des Menschen beiträgt.
Amalgamausleitung
Eine Ausschwemmung der in verschiedenen Körpergeweben gespeicherten Quecksilber- und Metallionen, die dort an Eiweiße gebunden sind, wird insbesondere dann sinnvoll und ratsam, wenn im Zuge einer Amalgamsanierung alle alten Amalgamfüllungen entfernt werden. Die Durchführung einer Ausschwemmung ist unkompliziert und erfordert zumeist lediglich die einmalige tägliche Einnahme eines Medikaments über einen begrenzten Zeitraum. Nur in einigen Fällen erscheint eine Unterstützung mit speziellen Injektionen hilfreich. Das Medikament stabilisiert die Metalle in den Geweben, bindet diese und fördert deren Ausscheidung über die Niere.
Aminfluorid
Aminfluorid mineralisiert und schützt die Zähne besonders wirksam und sorgt so für optimalen Kariesschutz. Wissenschaftliche Studien beweisen die Wirksamkeit der Aminfluoride. Durch ihre spezielle chemische Struktur lagern sie sich besonders schnell und gut an den Zähnen an und fördern die Ausbildung einer fluoridhaltigen Schicht. Diese schützt den Zahn bei Säureangriffen. Gleichzeitig kann der Speichel – und mit ihm das Aminfluorid – auch enge Zahnzwischenräume und Grübchen der Backenzähne besser erreichen. Gerade an solchen schlecht zugänglichen Orten beginnt besonders häufig Karies.
Aminfluorid/Zinnfluorid
International patentierte Wirkstoffkombination. Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass dieser Wirkstoff das Plaquewachstum hemmt, die Regeneration von irritiertem Zahnfleisch fördert und so Zahnfleischproblemen wirksam vorbeugt.
Analgosedierung
Das Bewusstsein behalten und trotzdem den Schmerz nicht spüren kann der Patient bei der Analgosedierung, der Ausschaltung des Schmerzempfindens mittels Injektion in den Arm, wobei der Patient, obwohl in einen schlafähnlichen Zustand versetzt, selbstständig kontinuierlich atmet und weiterhin auf physische Stimuli und verbale Kommandos des Behandlers reagieren kann. Da die Analgosedierung den Schmerz nicht verhindert, sondern lediglich das Empfinden beeinflusst, bleibt eine örtliche Betäubung, die Lokalanästhesie, meist unvermeidlich. Nach einer solchen Behandlung, ist wie unter Hypnose, hinterher keine Erinnerung mehr daran vorhanden.
Aphthen
Schmerzhafte, entzündliche Veränderungen der Mundschleimhaut. Heilung innerhalb von ein bis zwei Wochen.
Approximalfläche
Fläche des Zahns, die sich zwischen den Zähnen befindet. Karies, die sich dort bildet, nennt man Approximalkaries.
Approximalraumreinigung
Gezielte Entfernung der bakteriellen Zahnbeläge zwischen den Zähnen; je nach Weite des Zwischenraums mit Zahnseide, Zahnzwischenraumbürsten oder Floss.
Artikulation
Das Auf- und Zuklappen des Unterkiefers.
Augmentation
In der Zahnheilkunde: Wiederherstellung verlorengegangener Knochensubstanz.
Babytee-Karies
Bei regelmäßigem Nuckeln von zuckerhaltigen Getränken (z.B. Fertigtees für Säuglinge oder Fruchtsäfte) werden die Zähne ständig von dieser zuckerhaltigen Flüssigkeit umspült. Damit erhalten die säurebildenden Bakterien in der Mundhöhle laufend neue Nahrung. Dies führt zu schwersten Zahnschäden, auch als Zuckertee-Karies oder Saugerflaschen-Karies (nursing-bottle-caries) bezeichnet. Der zahnärztliche Fachbegriff ist „frühkindliche Karies“ oder „early-childhood-caries (ECC)“.
Backenzähne
Mahlzähne: bleibende große, mehrhöckerige Backenzähne. Die ersten Molaren (Sechsjahrmolaren) brechen etwa im 6. Lebensjahr hinter den Milchmolaren in die Mundhöhle durch. Sie sind – zusammen mit den bleibenden Schneidezähnen – die ersten bleibenden Zähne in der Mundhöhle, werden allerdings häufig „übersehen“. Etwa im 12. Lebensjahr brechen die zweiten Molaren in die Mundhöhle durch, evtl. erst im Erwachsenenalter die Weisheitszähne. Mit dem Durchbruch der Sechsjahrmolaren (also etwa mit Beginn der Schulzeit) sollte die Kinderzahnpasta durch eine Erwachsenenzahnpasta mit höherem Fluoridgehalt ersetzt werden.
Bakterien
Kleinstlebewesen = Mikroorganismen. In der Mundhöhle lebende Bakterien bilden mit der Zeit fest haftende Beläge (Plaque), die bei Zuckerzufuhr ständig Säure produzieren und so zu Zahnschäden (Karies) führen. Stoffwechselprodukte dieser Plaquebakterien können auch zu Entzündungen des Zahnfleisches führen.
BEMA
Bewertungsmaßstab für kassenzahnärztliche Leistungen, Abrechnungsgrundlage zwischen Zahnärzten und Krankenkassen.
Beschleifen
Abtragen des oberen Teiles der Zahnkrone, um Platz für Zahnersatz zu schaffen.
Biss, offener
Begriff aus der Kieferorthopädie, der eine elliptische Lücke zwischen den Schneidezähnen bezeichnet.
Bleichen/Bleaching
In der Regel wird für den Patienten eine individuelle Bleichschiene angefertigt, die nach ärztlicher Anweisung durch den Patienten mit dem Bleichgel bestückt und über Nacht auf den Zähnen getragen wird. Es können sowohl tote als auch lebendige Zähne gebleicht werden. Mit einer kombinierten Methode des Bleaching beim Zahnarzt – ergänzt durch ein Home-Bleaching – können die Behandlungszeit verkürzt und die Bleichungswirkung bereits nach fünf Tagen signifikant erhöht werden, im Gegensatz zu der alleinigen Praxis-Behandlung. Für das Bleichen werden 10 – 15%ige Karbamid- oder Urea-Lösungen verwendet, für den professionellen Gebrauch stehen in der Praxis 30 – 35%ige Wasserstoffperoxid- oder Karbamidlösungen im Vordergrund. Es kann an der Mundschleimhaut zu vorübergehenden Irritationen kommen, auf die der Zahnarzt unbedingt hingewiesen werden sollte. Da es sich hierbei nicht um eine medizinisch notwendige Behandlung handelt, ist eine Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen ausgeschlossen. Auch bei den privaten Versicherungen ist es ratsam, im Vorfeld die Kostenübernahme abzuklären.
Bluten des Zahnfleisches
Wichtigstes Anzeichen für eine Zahnfleischentzündung. Damit die Entzündung ausheilen und das Bluten abklingen kann, müssen die bakteriellen Beläge möglichst vollständig beseitigt werden.
Bonusheft
Hieraus gehen die Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt hervor, welche maßgeblich für die Zuschüsse zum Zahnersatz sind. Als regelmäßig gilt mindestens eine Untersuchung im Kalenderjahr. Kinder ab dem sechsten Lebensjahr müssen bis zur Vollendung des achzehnten Lebensjahres halbjährlich zur Vorsorgeuntersuchung. Nach Vollendung des zwölften Lebensjahres werden die Vorsorgeuntersuchungen ind Bonusheft eingetragen.
Borsten
Die Borsten einer Zahnbürste sollten generell aus Kunststoff sein, da Naturborsten leicht brechen und die scharfen Bruchkanten das Zahnfleisch verletzen können. Die Kunststoffborsten sollten eine gute Endabrundung aufweisen oder konisch zulaufen, um Verletzungen von Zähnen und Zahnfleisch zu vermeiden. Harte Borsten können Schäden an der Zahnhartsubstanz verursachen. Aus diesem Grund empfehlen sich weiche bis mittelweiche Borsten.
Brackets
Begriff aus der Kieferorthopädie: Teile aus Keramik, Kunststoff oder Metall, die auf den Zähnen befestigt werden. Haltevorrichtung für Spannbögen, Druck- und Zugfedern oder elastische Gummizüge.
Brücken
Die Brücke ersetzt eine Lücke zwischen zwei Zähnen. Dabei werden diese Zähne als „Pfeiler“ genutzt und wie eine Krone präpariert. Die Brücke besteht aus einem Stück und wird auf den Pfeilern befestigt. Sie kann nicht herausgenommen werden. Die Basis besteht aus einer Metalllegierung (meist goldfarbig), auf der Keramik oder Kunststoff befestigt wird.
CAD-CAM-Gerät
Gerät des Zahnarztes, bei dem die herzustellenden Inlays, Kronen und Brücken digitalisiert werden und danach im gleichen oder einem separaten Gerät gefräst werden.
Calciumfluorid
Siehe auch Kalziumfluorid.
Carisolv
Entfernen der kariösen Stellen im Zahn durch ein Gel. Kann aber die mechanische Entfernung mit dem Bohrer nicht vollständig ersetzen.
Chlorhexidin
Vor allem in Mundspülungen verwendeter Wirkstoff, der Bakterien sowie einige Pilze und Viren bekämpft. Wirkt gegen Plaquebakterien und verhindert die Bildung von Zahnbelag über einige Stunden. Nebenwirkungen sind z.B. reversible Verfärbungen an Zähnen, Zunge und Mundschleimhaut, sowie eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns. Lösungen mit höherem Chlorhexidingehalt (> 0,1%) sind meist Arzneimittel und nur zur kurzfristigen Anwendung geeignet.
Composite
Siehe auch Komposit, zahnfarbenes Kunststofffüllungsmaterial, verstärkt mit Keramik und Glas.
Demineralisation
Entkalkung; Herauslösen von Mineralien aus dem Zahnschmelz durch Säuren. Überwiegen Demineralisationsprozesse am Zahn, kommt es zu Zahnschäden (Karies).
Dens
Zahn.
Dentalfluorose
Erkrankung, die durch langfristige Überdosierung von Fluorid vor dem Zahndurchbruch entsteht. Ihre mildeste Ausprägung sind weißliche Linien oder Flecken auf dem Zahnschmelz. An den bleibenden Zähnen entstehen sie, wenn bis zum Alter von 6 – 8 Jahren regelmäßig zu hohe Fluoridmengen aufgenommen werden. Da Kleinkinder regelmäßig einen Teil der Zahnpaste verschlucken, sollte bis zu diesem Alter eine Kinderzahnpaste mit reduziertem Fluoridgehalt (bis 500 ppm) verwendet werden. Alle Fluoridierungsmaßnahmen (Salz, Tabletten usw.) sollten mit dem Zahnarzt besprochen werden.
Dentalhygieniker/in
Speziell ausgebildete Fachkraft, die in der zahnärztlichen Praxis vor allem in der Behandlung und der Betreuung von Parodontitis-Patienten tätig ist. Eine weitere, zentrale Aufgabe ist die Aufklärung von Patienten über korrekte Mundhygiene mit dem Ziel oraler Gesundheit.
Dentin
Knochenähnliche Substanz (auch Zahnbein genannt). Hauptmasse des Zahns, die das Zahnmark (Pulpa) umschließt. Im Bereich der Zahnkrone wird das Dentin vom Zahnschmelz bedeckt, im Wurzelbereich vom Zement. Dentin ist weicher als Zahnschmelz.
Dentinkanälchen
Dentin hat feine Kanälchen, die Reize an den Zahnnerv leiten können. Bei freiliegenden Zahnhälsen ist das Dentin nicht von Schmelz oder Zahnfleisch bedeckt. Die Eingänge zu den Dentinkanälchen liegen offen. Äußere Reize wie Heißes, Kaltes, Süßes, Saures oder Berührungen führen zu Schmerzempfinden. Die regelmäßige Anwendung der Zahnpasta, Zahnbürste und Zahnspülung bildet einen Schutzfilm, der diese Kanälchen verschließt und so vor unangenehmen, schmerzhaften Reizen schützt.
Dentinkaries/Zahnhalskaries
Wenn sich die kariöse Zerstörung des Schmelzes erst einmal vom Schmelz ins Dentin ausgebreitet hat, kann sie viel schneller voranschreiten – die Kanälchenstruktur ebnet der Zerstörung den direkten Weg zum Zahnmark. Freiliegende Zahnhälse haben keine schützende Schmelzschicht und sind daher besonders kariesgefährdet.
Dentition
Durchbruch der Zähne. Der erste Durchbruch (Milchzähne) erfolgt in der Regel vom 6. bis zum 30. Lebensmonat, der zweite Durchbruch (bleibendes Gebiss) vom 6. – 12. Lebensjahr, mit Ausnahme der Weisheitszähne, die vom 16. Lebensjahr an durchbrechen können.
Desensibilisierung
Linderung des Schmerzempfindens bei freiliegenden Zahnhälsen (siehe auch Dentinkanälchen).
Diagodent
Schonende Kariesdiagnose mit Laser. Durch die sog. Laserfluoreszenz-Technik ist es möglich zu erkennen, ob strukturelle Veränderungen im Zahnschmelz vorliegen, die auf eine versteckte Karies unter der Zahnoberfläche hindeuten. Aber nur im Schmelz!
Distal
Von der Kieferbogenmitte zum -ende gesehen.
Dysgnathie
Begriff aus der Kieferorthopädie: Schiefe Zähne, Zahnfehlstellungen.
Eckzähne
Größte, oft spitz zulaufende Frontzähne zwischen den Schneidezähnen und ersten Backenzähnen. Der Wechsel der Eckzähne des Milchgebisses zu den bleibenden Eckzähnen erfolgt etwa im Alter von 10 – 12 Jahren.
Einzelzahnimplantat
Der einzelne Zahn wird durch eine Implantat ersetzt, die benachbarten Zähne werden nicht beschliffen wie bei einer Brücke.
Empfindliche Zähne
Im Bereich der Zahnhälse wird das Dentin nicht vom Schmelz bedeckt, die Dentinkanälchen sind offen. Es kommt zu Schmerzen bei Saurem oder Süßem, Kaltem oder Warmen. Behandlung mit Fluoridlack oder stark fluoridhaltiger Zahncreme.
Empfindliches Zahnfleisch
Wenn das Zahnfleisch durch Plaque gereizt wird, die beim Zähneputzen zurückbleibt, beginnt das Zahnfleisch zu bluten und ist entzündet. In solchen Fällen ist es wichtig, die Zähne gründlich, aber schonend, weiter zu reinigen. Bei empfindlichem Zahnfleisch sollte man eine weiche Zahnbürste und eine Zahnpasta, die irritiertes Zahnfleisch regeneriert, verwenden.
Endodontie
Behandlung des Wurzelkanals: Entfernung der entzündeten oder infizierten Pulpa, Reinigung und Erweiterung des Wurzelkanals; anschließend Füllung und Abdichtung des entstandenen Hohlraums.
Enossal
In den Knochen.
Ernährung
Karies entsteht durch Bakterien. Dabei spielt Zucker eine wichtige Rolle. Die Belagsbakterien bauen Zucker ab und produzieren dabei Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Ob raffinierter Zucker, Rohrzucker oder Honig, macht dabei keinen Unterschied. Jedoch ist nicht die Zuckermenge allein entscheidend, sondern vor allem die Häufigkeit des Verzehrs: je öfter Zucker, desto schädlicher. Ein Verzicht auf Zucker ist illusorisch und auch nicht nötig. Vielmehr sollte man mit den süßen Lebensmitteln bewusst umgehen: Süßgetränke enthalten bis zu 100 g Zucker in 1 Liter. Werden sie immer wieder in kleinen Schlücken genossen, ist die Gefahr besonders hoch. Wasser oder ungesüßter Tee sind dagegen ideale Durstlöscher. Ungezuckerte Zwischenmahlzeiten (Gemüse, Früchte, Käse, Brot) sind besser als Süßgebäck, Schokolade, Dörrobst. Nach dem Verzehr von Bananen mit Wasser oder einer fluoridhaltigen Spülung den Mund gut spülen. Süßes in Form von Desserts zu den Hauptmahlzeiten essen, danach Zähne putzen. Für zwischendurch zahnschonende Süßigkeiten wählen. Diese Genussmittel tragen das Zahnmännchen-Symbol. Light bedeutet nicht zuckerfrei oder gar zahnschonend. Lightprodukte sind lediglich kalorienvermindert. Auf die Inhaltsstoffe achten! Zuckerbewusstsein entwickeln. Viele unserer Nahrungsmittel und Getränke weisen versteckten Zucker auf. Produktdeklarationen lesen. Auch hinter so unterschiedlichen Bezeichnungen wie Saccharose, Glukose, Glukosesirup, Fruktose, Maltose, Malzextrakt verbergen sich Zucker, die Karies auslösen können. Inhaltsstoffe, die vorne in der Inhaltsstoffliste stehen, sind in der höchsten Konzentration enthalten.
Erosion
Schmelzabtragung durch chemisch-physikalische Vorgänge. So führt z.B. der häufige und regelmäßige Genuss von Fruchtsäuren – vor allem aus Getränken – zu Verlust von Zahnsubstanz. Auch häufiges Erbrechen – z.B. in der Schwangerschaft oder bei Ernährungsstörungen – kann zu Erosionen führen. Fluoridhaltige Mund- und Zahnpflegemittel reduzieren das Risiko der Erosion.
Extrakoronal
Außerhalb der Krone.
Extraktion
Entfernen der Zähne mit Zahnzangen und/oder Hebeln.
Extraoral
Außerhalb des Mundes.
Extrusion
Die Zähne wachsen auf unübliche Art und Weise aus dem Kiefer.
Facette
Zahnfarbene Verblendschale aus Kunststoff oder Keramik an der Front der Zähne.
Färbetabletten
Tabletten zum Kauen oder Lutschen, die dann die Zahnbeläge färben.
Fissur
Die Täler und Berge auf der Oberfläche der Backenzähne.
Fissurenversiegelung
Aus den Fissuren (enge Spalten vor allem auf den Kauflächen der Backenzähne) lassen sich bakterielle Zahnbeläge oft nur schwer entfernen. Hier entsteht häufig Karies. Bei der Fissurenversiegelung werden diese Spalten mit Kunststoff aufgefüllt. Die Ansiedlung von Zahnbelägen wird so verhindert. Gleichzeitig sind diese Bereiche dann leichter zu putzen. Frisch durchgebrochene Zähne sind besonders kariesempfindlich. Deshalb ist die Fissurenversiegelung vor allem bei Kindern und Jugendlichen wichtig.
Floss
Zahnseide.
Fluorid
Wichtigstes Element der Kariesprophylaxe. Fluoride in Mund- und Zahnpflegemitteln erfüllen drei wichtige Funktionen für die Erhaltung der Zahngesundheit: Sie fördern die Wiedereinlagerung von Schmelzbestandteilen in den Zahn und verhindern dadurch die Entstehung von behandlungsbedürftigen „Löchern“. Ein unter der Zahnoberfläche beginnender Schaden kann durch Fluoridanwendung vollständig geheilt werden. Bakterien im Zahnbelag (Plaque) wandeln Zuckerbestandteile der Nahrung in Säuren um, die den Zahnschmelz auflösen. Fluoride werden in den Zahnschmelz eingelagert und machen ihn so widerstandsfähiger gegen diese Säureangriffe. Aminfluoride hemmen zudem den Stoffwechsel dieser Plaquebakterien und reduzieren so die Säureproduktion.
Fluoriddepot
Besonders stabile fluoridhaltige Deckschicht auf dem Zahnschmelz. Entsteht vor allem bei der Anwendung von Produkten mit Aminfluorid. Dieses Depot gibt kontinuierlich Fluorid ab, vor allem bei Säureangriffen. Dadurch wird der Schmelz gerade in kritischen Momenten besonders wirksam mit Mineralien versorgt (remineralisiert) und damit vor Karies geschützt.
Fluoridprophylaxe
Verhütung der Zahnkaries durch Anwendung von Fluoriden, vor allem durch lokale Anwendung in Zahnpasten oder Mundspül-Lösungen. Auch Produkte, bei denen das Fluorid in den Körper aufgenommen wird (Salz, Nahrungsmittel oder Mineralwasser) wirken in erster Linie lokal am Zahn.
Fluorose
Siehe Dentalfluorose.
Freiendlücke
Kieferabschnitt ohne Zähne, zur Mitte hin durch einen Zahn begrenzt. Freiendprothese, die Prothese dazu, neigt zum Wackeln, da sie auf der weichen Schleimhaut aufliegt.
Frontzähne
Die Schneidezähne und die Eckzähne.
Fructose
Fruchtzucker. Einfachzucker, der für Diabetiker verträglicher ist als andere Zucker. Wird ebenso wie Haushaltszucker (Saccharose) von den Bakterien des Zahnbelags zu Milchsäure abgebaut und kann so auf Dauer Karies auslösen.
Füllungen
Auch Plomben genannt, bezeichnet das, womit die Zahnlöcher gefüllt werden. Zum Einsatz kommen Amalgam, Gold, Keramik, Kompomer oder Kunststoff.
Furkationsbeteiligung
Knochenabbau an den Wurzelteilungsstellen (Furkationen).
Galvanokrone
Mit einem galvanischen Verfahren wird das Metallgerüst aus reinem 999er Feingold hergestellt. Diese Schicht ist relativ dünn und bietet daher ästhetische Vorteile.
Gaumen
Decke oben im Mund. Bestehend aus hartem Gaumen, vorderer Teil, und weichem Gaumen, hinterer Teil.
Gebiss
Die Zähne von Ober- und Unterkiefer als Gesamtheit. Das Milchzahngebiss hat maximal 20 Zähne, das bleibende maximal 32 Zähne.
Geschiebe
Verbindung bei herausnehmbarem Zahnersatz, bei denen jeweils zwei Teile, eine Pass- und eine Hohlform, ineinander greifen, beziehungsweise geschoben werden müssen.
Gingivitis
Entzündung des Zahnfleisches (Gingiva). Ausgelöst durch Bakterien, die den Grenzbereich zwischen Zahn und Zahnfleisch besiedeln. Erkennbar an der starken Rötung und der Blutung bei Druckkontakt.
Glasionomerzement
Füllungs- und Befestigungszement, schnell zu verarbeiten, Haltedauer ca. zwei bis vier Jahre.
Glucose
Traubenzucker. Wird ebenso wie Haushaltszucker (Saccharose) von den Bakterien des Zahnbelags zu Milchsäure abgebaut und löst so auf Dauer Karies aus.
Glykolyse
Stoffwechselweg des Abbaus von Traubenzucker (Glukose). Das Endprodukt Milchsäure greift den Zahnschmelz an und kann so auf Dauer Karies auslösen.
GOZ
Gebührenordnung für Zahnärzte. Gilt für die nicht kassenärztlichen Leistungen (diese stehen in der BEMA).
Halitosis
Mundgeruch, oft bedingt durch mangelhafte Mundpflege, tief zerstörte Zähne oder Entzündungsprozesse in der Mundhöhle. Mundgeruch kann aber auch durch mundferne Prozesse (Magen- und Darmkrankheiten, Bronchitis, Nieren- und Blasenleiden unw.) ausgelöst werden; dies ist allerdings selten. Bei häufigem oder starkem Mundgeruch sollte der Zahnarzt konsultiert werden.
Headgear
Kieferorthopädische Apparatur (Gesichtsbogen), die über den Hinterkopf zum Mund gespannt wird.
Healozone
Form der schmerzfreien Kariesbeseitigung. Ozos, ein auf Sauerstoff basierendes starkes Oxidationsmittel wird auf den kranken Zahn gepumpt. Nach 10 bis 20 Sekunden Einwirkung sollte die Karies entfernt sein. Anschließend wird ein kristallines Material aufgetragen, das den Zahn wieder aufbaut. Allerdings ist die Behandlung kostenpflichtig.
Heil- und Kostenplan
Wird – unterteilt in Kassenleistungen und Eigenanteil – vom Zahnarzt für den neuen Zahnersatz erstellt.
Hydroxylapatit
Wichtigster und mengenmäßig bedeutendster Bestandteil der Hartsubstanz von Knochen und Zähnen. Zahnschmelz besteht fast nie aus reinem Hydroxylapatit, sondern weist eingelagerte Fremdionen auf. Der Einbau von Fluorid stabilisiert die Apatitstruktur.
Hypnose
Hierbei handelt es sich um die geistige Beeinflussung eines seelischen oder körperlichen Zustandes, der rationale Teil des Gehirns wird dabei abgeschaltet. Mit dieser Methode ist eine zumindest schmerzgeminderte Zahnbehandlung in fast allen Fällen möglich.
Implantate
Das Implantat ist ein im Kieferknochen verankerter Stützpfeiler. Dieser Stützpfeiler wird anstelle eines verlorenen Zahnes in den Knochen eingeschraubt und wächst dann fest. Er dient als Träger von Brücken oder Einzelkronen.
Individualprophylaxe
Oder auch professionelle Zahnreinigung. Da sich nicht alle Beläge 100%ig mit der Zahnbürste, Zahnseide oder Zahnhölzern entfernen lassen, verfügen Profis über eine Reihe von Instrumenten, deren Handhabung eine spezielle Schulung erfordert – also im häuslichen Zahnpflegealltag nicht einsetzbar sind.
Infiltrationsanästhesie
Das zu betäubende Gebiet wird durch ein oder mehrere Einstiche fächerförmig infiltriert.
Initialkaries
Karies im Frühstadium (Kreideflecken), die sich in Form einer kreidigen Schmelzoberfläche zeigt. Durch Fluoridanwendung können die Weiterentwicklung der Karies noch verhindert und eine Remineralisierung erreicht werden.
Injektion
Medizinischer Fachausdruck für das Setzen einer Spritze.
Inlay
Füllung des Zahnloches durch Gold oder Keramik. Wird im Allgemeinen vom Zahntechniker gefertigt.
Interdental
Zahnzwischenraum.
Interdentalbürsten
Zahnzwischenraumbürste: kleines, feines Bürstchen für die Reinigung schwer zugänglicher Zahnzwischenräume.
Interimprothese
Prothese, die eingesetzt wird, um das Wandern der Zähne in der Lücke zu verhindern, bis der finale Zahnersatz endgültig fertig gestellt ist.
Intrakoronal
In der Krone befindlich.
Intraoral
Im Mund befindlich.
Intraoralkamera
Elektronische Kamera, die Videoaufnahmen im Mund macht.
Inzisivus
Schneidezahn.
Jacketkrone
Kunststoff- oder Keramikkrone ohne Metallgerüst im Frontzahnbereich.
Jackson-Klammer
Auch Überwurfklammer; eine Klammer aus Stahldraht, die den in geschlossener Reihe stehenden Klammerzahn außen umfasst.
Jaeckel-Formel
Kieferorthopädische Formel zur Berechnung der Breite der oberen Schneidezähne aus der Breite der unteren Schneidezähne: SIOK = 4/3 x SIUK
Jankelson-Verfahren
Einschleifen abradierter Seitenzähne mit dem Ziel, die verbreiterten Kauflächen wieder zu verengen (»narrowing«), wodurch die Kaufunktion verbessert wird.
Jiggling
(engl.) eine in der Richtung ständig wechselnde Belastung eines Zahnes, die z.B. bei einer herausnehmbaren schiefen Ebene auftritt, wenn sie nicht regelmäßig getragen wird. Diese Bewegung führt oft zu einem Abbau der Zahnwurzel.
Jochbein
Os zygomaticum: der Backenknochen des Gesichts. Gesichtsknochen, der an der Bildung des Jochbogens und der seitlichen Augenhöhlenwand beteiligt ist.
Jochbogenfraktur
Isolierte Stückfraktur des Jochbogens. Der Jochbogenbereich ist imprimiert, oft liegt eine Behinderung der Mundöffnung infolge der Bewegungseinschränkung des Muskelfortsatzes, nicht selten gleichzeitig eine Fraktur des Muskelfortsatzes, vor.
jodoform
Jodhaltige Flüssigkeit, wird u.a. zur Wundbehandlung gebraucht.
Jugendzahnpflege
Zahnärztliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit dem Ziel der Verhütung und Bekämpfung von Karies-, Parodontalerkrankungen und Stellungsanomalien. Gesunderhaltung und Sanierung der Mundhöhle, angefangen beim Kleinkind (3 – 6 Jahre) und darüber hinaus im Schulalter (6 – 18 Jahre) durch Untersuchung, Präventivmaßnahmen, planmäßige Behandlung und kieferorthopädische Maßnahmen.
Kalziumfluorid
Verbindung, die sich bei Anwendung fluoridhaltiger Zahnpflegemittel auf der Zahnoberfläche bildet. Wenn der Zahn durch Säure angegriffen wird, wirkt diese Verbindung als Schutzschicht, indem sie sofort Mineralien zur Reparatur zur Verfügung stellt. Aminfluoridhaltige Präparate bilden besonders gut haftende Kalziumfluorid-Deckschichten.
Karies
Entkalkung und Auflösung der Zahnhartsubstanzen (Schmelz und Dentin) durch den Abbau von Zucker zu Säuren durch Bakterien im Zahnbelag. Beginnende oder Initiale Karies ist durch konsequente Anwendung von Fluorid vollständig heilbar. Weiter fortgeschrittene Schäden (Zahnlöcher) müssen vom Zahnarzt mit einer Füllung versehen werden.
Kaugummi
Es sollte zuckerfrei sein. Das Kauen von Kaugummi fördert den Speichelfluss und hilft so, vor Karies zu schützen. Kaugummikauen ersetzt allerdings keinesfalls das Zähneputzen, da vorhandene Zahnbeläge dadurch nicht entfernt werden.
Kavität
Zuerst entfernt der Zahnarzt die kariöse Zahnhartsubstanz, dann bereitet er die Stelle im Zahn für die Aufnahme der Füllung vor. Den so präparierten Defekt nennt man Kavität.
Keramik
Ein Werkstoff, der in der Zahntechnik für die Herstellung von Zahnersatz oder Inlays verwendet wird. So werden die sichtbaren Bereiche der Metallgerüste mit Keramik verblendet, damit diese zahnfarben und ästhetisch erscheinen.
Kieferorthopädie
Korrektur von Zahnfehlstellungen, wie schiefe Zähne, Zahnlücken usw.
Kinderzahnpflege
Milchzähne brauchen besonderen Kariesschutz, weil sie einen weicheren, noch nicht vollständig ausgereiften Schmelz besitzen. Die Anwendung fluoridhaltiger Kinderzahnpasten schützt vor Karies. Bereits die ersten Zähnchen sollten täglich, besonders abends, gründlich gereinigt werden: Bis zum 2. Geburtstag sollten die Zähne 1x täglich mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta gereinigt werden, danach 2x täglich. Zum Zähneputzen wird eine erbsengroße Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta empfohlen. Neben der gründlichen Zahnpflege sollte auf eine zahngesunde Ernährung geachtet werden. Durch zu viel Süßigkeiten, klebrige Speisen oder ständiges Nuckeln an süßen Tees und Fruchtsäften sind die Zähne einem dauernden Angriff ausgesetzt. Besser ist es, den Zuckerkonsum auf wenige Male zu konzentrieren und anschließend die Zähne zu reinigen.
Knirschen
Mahlende Bewegung der Zähne von Ober- und Unterkiefer, in Schlaf- und in Stresssituationen. Schädigt die Zahnoberfläche und kann zu Veränderungen im Kiefergelenk führen.
Knirscherschienen
Durchsichtiges Kunststoffteil, das individuell vom Zahnarzt angefertigt wird. Verhindert das Mahlen der Zähne.
Kofferdam
Spanngummi, befestigt der Zahnarzt im Mund an den Zähnen mit Klammern, um das Arbeitsgebiet frei von Speichel zu halten.
Komposit
Zahnfarbenes Kunststofffüllungsmaterial aus einer Mischung von Glas- und Quarzteilchen mit speziellem Kunststoff als Bindemittel. Wird in die Kavität (Zahnloch) geklebt und mit einer Speziallampe gehärtet.
Konkrement
Fest haftende, verkalkte Ablagerungen an der Wurzeloberfläche unter dem Zahnfleischrand. Sie entstehen durch Mineralisation von Belägen. Konkremente sind sehr hart und schwieriger zu entfernen (Kürettage) als Zahnstein.
Konservierende Zahnheilkunde
Lehre von der Erhaltung der Zähne.
Konuskrone
Unterstützt die Befestigung von abnehmbarem Zahnersatz.
Kreidefleck
Erstes Kariesstadium, bei dem nur Schäden unterhalb der Zahnschmelzoberfläche vorhanden sind. Äußere Anzeichen sind weißliche Flecken (Kreideflecke) auf dem Schmelz. Eine sichere Diagnose kann nur vom Zahnarzt und mit Röntgenaufnahmen erbracht werden. Initialkaries ist oft heilbar durch verbesserte Mundhygiene und regelmäßige Fluoridanwendung.
Kronen
Ist der Zahn teilweise defekt und kann nicht mehr gefüllt werden, muss er überkront werden. Die Krone bedeckt vollständig den in die Mundhöhle ragenden Teil des Zahnes.
Kürettage
Reinigen und Glätten der Zahnwurzel mit Spezialinstrumenten (Küretten).
Labial
Lagebezeichnung im Mund: zu den Lippen hin.
Lactobacillus acidophilus
Milchsäurebakterium. Neben Streptokokkus mutans hauptverantwortlich für Karies.
Laser
Je nach Wellenlänge des Lasers kommen diese in verschiedenen Bereichen der Zahnmedizin zum Einsatz: zahnärztliche Chirurgie, Diagnostik, Parodontologie, Kariesentfernung, Wurzelkanalbearbeitung. Vorteile sind schmerzarme Behandlung ohne Spritze, berührungslos, keine unangenehmen Vibrationen, schnell, angenehm und sicher, beschleunigte Wundheilung.
Läsion
Verletzung, Störung. Kariöse Läsionen werden umgangssprachig als „Löcher“ im Zahn bezeichnet.
Leitungsanästhesie
Örtliche Betäubung, das Anästhetikum wird ans Nervenende gespritzt, um das angrenzende Gebiet zu betäuben.
Lingual
Lagebezeichnung im Mund: zur Zunge hin.
Luxation
Lösen des Zahnes aus dem Zahnfach, ungewollt beim Unfall, beabsichtigt beim Zähneziehen.
Mandibula
Unterkiefer.
Maxilla
Oberkiefer.
Metallkeramik
Keramik zur Verblendung von Metallgerüsten.
Milchzähne
Erste Bezahnung aus insgesamt 20 Zähnen, deren Durchbruch im 6. – 7. Lebensmonat beginnt. Die Milchzähne werden zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr durch bleibende Zähne ersetzt und ergänzt. Sie dienen bis zu diesem Zeitpunkt als Platzhalter für die bleibenden Zähne und sollten deshalb möglichst gesund bleiben, bis sie durch die bleibenden Zähne ersetzt werden.
Mindmachines
Elektronisch gesteuerte Programme, die mittels einer Leuchtdioden-Brille einen hypnoiden Zustand erzeugen.
Modellgussprothese
Herausnehmbarer Zahnersatz auf Metallbasis, der mit Klammern an Zähnen im Mund befestigt wird.
Molaren
Mahlzähne; bleibende, große, mehrhöckerige Backenzähne. Die ersten Molaren (Sechsjahrmolaren) brechen etwa im 6. Lebensjahr hinter den Milchmolaren in die Mundhöhle durch. Sie sind – zusammen mit den bleibenden Schneidezähnen – die ersten bleibenden Zähne in der Mundhöhle, werden allerdings häufig „übersehen“. Etwa im 12. Lebensjahr brechen die zweiten Molaren in die Mundhöhle durch, evtl. erst im Erwachsenenalter die Weisheitszähne. Mit dem Durchbruch der Sechsjahrmolaren (also etwa mit Beginn der Schulzeit) sollte die Kinderzahnpaste durch eine Zahnpaste mit höherem Fluoridgehalt ersetzt werden.
Mundgeruch
Oft bedingt durch mangelhafte Mundpflege, tief zerstörte Zähne oder Entzündungsprozesse in der Mundhöhle. Mundgeruch kann aber auch durch mundferne Prozesse (Magen- und Darmkrankheiten, Bronchitis, Nieren- und Blasenleiden usw.) ausgelöst werden; dies ist allerdings selten. Bei häufigem oder starken Mundgeruch sollte der Zahnarzt konsultiert werden.
Mundhygiene
Maßnahmen zur Entfernung von Speiseresten und bakteriellen Zahnbelägen aus der Mundhöhle. Hilfsmittel für die häusliche Mundhygiene sind Zahnbürsten, Zahnpasten, Zahn- oder Mundspül-Lösungen, Zahnseide, Zahnhölzer und Zahnzwischenraumbürsten.
Mundtrockenheit
Mangel an Speichelfluss, Xerostomie. Kann als Begleiterscheinung von Erkrankungen auftreten, aber auch durch Medikamente wie blutdrucksenkende Mittel und Psychopharmaka hervorgerufen werden oder durch Bestrahlung der Speicheldrüsen entstehen. Weil die Remineralisation der Zahnhartsubstanzen durch den Speichel unterbunden ist, zeigen Patienten mit reduziertem Speichelfluss – bei entsprechender Ernährung – einen so rapiden Karieszuwachs, dass nur eine besonders intensive prophylaktische Betreuung einen völligen Zusammenbruch des Gebisses verhindern kann.
Nachblutung nach Zahnentfernung
Der Zahnarzt verhindert dies durch eine Verbandplatte oder Bluterschiene, beim Zähneziehen durch Wundtamponaden oder Wundverklebungen.
Narkose
Narkose oder Vollnarkose ist bei der Zahnbehandlung selten und wird bei kleinen Kindern oder bei Angstpatienten angewendet.
Natriumfluorid
Natriumfluorid ist ein anorganisches Salz, dessen kariesprophylaktische Wirkung in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckt wurde. Mit Calciumsalzen bildet es schnell schwerlösliches Calciumfluorid. Natriumfluorid wird unter anderem in Zahnpflegemitteln eingesetzt.
Nekrose
Absterbendes Gewebe.
Nelkenöl
Ätherisches Öl der Nelke mit betäubender und antiseptischer Wirkung. Unangenehmer Geschmack und Geruch.
Nervus trigeminus
Hat drei Äste: Gesichtsnerven, Mundhöhle, Kaumuskeln.
Oberflächenanästhesie
Betäubung ohne Spritze – die Mundschleimhaut wird mit einem betäubenden Medikament benetzt. Wird häufig vor dem eigentlichen Setzen der Spritze angewandt.
Okklusion
Kontakt zwischen Oberkiefer- und Unterkieferzähnen.
Onlay
Die Kaufläche einschließlich der Zahnhöckerspitzen überdeckende zahntechnisch gefertigte Auflage.
Oral
Zum Mund gehörend.
Oralchirurgen
Zahnärzte, die eine 4-jährige Weiterbildung auf dem Gebiet der zahnärztlichen Chirurgie absolviert und sich auf diesem Gebiet spezialisiert haben.
Oralphobie
Bezeichnet die „Angst vorm Zahnarzt“.
Ossa
Der Knochen.
Osteotomie
Operatives Durchtrennen von Knochen oder die Ausschneidung eines Knochenstücks.
Overbite
Überbiss.
Papillen-Blutungs-Index
Untersuchung, um die Tiefe der Zahnfleischtaschen zu messen und den Umfang der unsichtbaren Konkremente zu ertasten. Mit einer dumpfen Spezialsonde, deren Ende in einer Kugel ausläuft, wird die Zahnfleischentzündung festgestellt: Je tiefer die Tasche, desto weiter ist die Erkrankung fortgeschritten.
Parodont
Zahnhalteapparat.
Parodontaler Screening Index (PSI)
Da wird nachgeschaut, wie weit sich der Knochen am Zahn zurückgebildet hat. Die Vorsorgemaßnahme kann seit Anfang 2004 auch über die gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet werden. Je nach Befund entscheidet der Zahnarzt dann, ob der Zahn erhalten werden kann oder gezogen werden muss.
Parodontose, Parodontitis, Parodontosis
Was den Naturzahn im Kiefer an seinem Platz hält, sind: der Kieferknochen, die Zahnhaltefasern zwischen diesem und der Zahnwurzel und das Zahnfleisch, die Gingiva. Mit eben diesem Halteapparat befasst sich die Lehre von der Zahnumgebung, die Parodontologie. Parodontose, so die verbreitete, aber nicht ganz korrekte Selbstdiagnose vieler „Zahnfleischbluter“, ist neben der Karies die meistverbreitete Zahnerkrankung. Sie ist aber eben nicht eine Erkrankung des Zahnes selbst, sondern setzt als Entzündung am Zahnfleisch an und heißt dann korrekt: Gingivitis. Greift der Entzündungsprozess auf das Zahnbett über, handelt es sich um eine Parodontitis und wenn das Zahnfleisch ohne erkennbare Entzündungsanzeichen zurückgeht, um die so genannte Parodontosis. Parodontalerkrankungen sind in vielen Fällen Ursache für den Zahnverlust, besonders bei Erwachsenen ab dem 35. Lebensjahr.
Pellikel
Schmelzoberhäutchen. Unsichtbarer permanenter, dünner Überzug der Zähne, der vorwiegend aus Speichelbestandteilen besteht.
Periost
Knochenhaut.
pH-Wert in der Mundhöhle
Der pH-Wert in der Mundhöhle wird normalerweise vom pH-Wert des Speichels bestimmt. Dieser bewegt sich um den Neutralpunkt von pH = 7,0 (Normalbereich pH = 6,0 – 7,5). Wird den Bakterien in den Zahnbelägen Zucker zugeführt, so bauen sie diesen unter Energiegewinn zu Säuren ab. Dann sinkt der pH-Wert in der Mundhöhle ab. Liegt er unter pH = 5,5, überwiegt die Demineralisation (Auflösung) des Zahnschmelzes gegenüber der Remineralisation (Einbau von Mineralstoffen). Addieren sich viele solcher Säureangriffe, ohne dass ausreichend Zeit für Reparaturprozesse zur Verfügung steht, so kommt es zu Karies. Viele dieser Bakterien sind für die Produktion von zahnschädigenden Säuren verantwortlich. Der Speichel, der diese Säuren neutralisieren könnte, hat bei dieser „Übermacht“ kaum noch eine Wirkung. Deshalb kann Plaque nur mechanisch – also unter Verwendung von Zahnbürste und Zahnpasta – entfernt werden. Plaquebedeckte Zähne fühlen sich mit der Zunge „pelzig“ an, plaquefreie Zähne sind angenehm glatt.
Plaque
Zäher Belag, der sich auf den Zahnoberflächen, vor allem in den Fissuren der Backenzähne, in den Zahnzwischenräumen und entlang dem Zahnfleischrand festsetzt. Plaque besteht zum größten Teil aus Bakterien. In 1mg nasser Plaque findet man ca. 250 Millionen Bakterien. In einem Milligramm Nassgewicht Plaque befinden sich etwa 100 bis 300 Millionen Keime. Sie sind so klein, dass man sie nur mikroskopisch erkennen kann.
Plombe
Bezeichnet umgangssprachlich die Füllung im Zahn.
Prämolaren
Vordere, bleibende Backenzähne mit jeweils zwei Kauhöckern. Die 8 Prämolaren ersetzen die 8 Milchmolaren des Milchgebisses. Sie brechen bis zum 12. Lebensjahr in die Mundhöhle durch.
Präparation
Beschleifen eines Zahnes.
Professionelle Zahnpflege
Bezeichnet das, was über die häusliche Zahnpflege hinausgeht. Diese wird beim Zahnarzt von besonders geschultem Personal gemacht. Auch Individual- oder Kariesprophylaxe oder Professionelle Zahnreinigung (PZR) genannt.
Profundus
In die Tiefe gehend.
Prognathie
Vorstehen der oberen Frontzähne.
Prophylaxe
Abgeleitet vom griechischen „profylassein“ (sich hüten, Vorsicht walten lassen), umfasst alle vorbeugenden Maßnahmen, um Gefahren, Schaden und Unheil, aber eben auch Krankheiten zu vermeiden.
Prothese
Eigentlich der Zahnersatz; in der zahnmedizinischen „Sprache“ ist damit der herausnehmbare Zahnersatz aus Kunststoff oder auf Metallbasis, gemeint. Erhältlich als Teil- oder Vollprothese.
Quadrant
Das menschliche Gebiss wird in 4 Bereiche (= Quardanten) aufgeteilt.
Qualitätssicherung
Nach § 315, SGB V abgeleitete Bestimmung, wonach zahnmedizinische Behandlungen eine bestimmte Mindestfunktionszeit haben müssen (z.B. darf eine Füllung erst nach 2 Jahren zu Lasten der Krankenkasse erneuert werden).
Quartal
Bezeichnung für das Vierteljahr, in dem bestimmte vertragszahnärztliche Leistungen erbracht wurden.
Quecksilber
Silber glänzendes, bei Zimmertemperatur flüssiges Edelmetall, im Amalgam enthalten, giftig.
Quecksilberstomatitis
Die (Stomatitis mercurialis): durch chronische Quecksilbervergiftung (z.B. Einatmung von Dämpfen) hervorgerufene geschwürige Mundschleimhautentzündung, begleitet von aashaftem Mundgeruch, Speichelfluss und Zahnlockerungen. Im Anfangsstadium schwarzblauer Quecksilbersaum am Zahnfleischrand.
Querschnittsstudie
Form der empirischen Erhebung, die von definierten Bevölkerungsgruppen ausgeht, so dass die auf der Stichprobentheorie beruhenden statistischen Berechnungsmethoden zur Anwendung kommen können. Dient der Erfassung der Häufigkeit eines Merkmals in der Bevölkerung.
Quetschbiss
Biss auf Abdruckmaterial (Wachsplatte), zur einfachen Rekonstruktion des Bisses.
Radix
Zahnwurzel.
Randspalt
Raum zwischen der Füllung und dem Zahn, wenn dort Karies entsteht = Sekundärkaries.
Remineralisation
Reparatur von kleinsten Schmelzschäden durch Wiedereinlagerung von Mineralien in den Zahnschmelz. Sie wird gefördert durch die Anwendung von fluoridhaltigen Präparaten, wie Zahnpasten, Mundspül-Lösungen und höher fluoridhaltiger Karies-Schutzmedizinpräparaten.
Replantation
Wiedereinpflanzung des Zahnes.
retrograde Wurzelfüllung
Restzahn von der Wurzelseite her gefüllt.
Retrusion
Rückverlagerung eines Zahnes gegenüber der normalen Stellung.
Rezession
Rückgang des Zahnfleisches ohne Entzündungssymptome, verursacht durch Schrubben der Zähne.
Röntgenaufnahmen
Diagnostisches Hilfsmittel, um Karies zu erkennen.
Röntgenpass
Hier werden die Röntgenaufnahmen mit der Strahlenbelastung erfasst.
root planing
Wurzelglättung.
Saccharin
Kalorienfreier, nicht kariesauslösender Süßstoff. 500x süßer als Saccharose (Haushaltszucker).
Saccharose
Haushaltszucker. Aus zwei Untereinheiten (Glukose und Fruktose) bestehender Zucker. Saccharose wird von den Bakterien des Zahnbelags zu Milchsäure abgebaut und löst deshalb auf Dauer Karies aus.
Saliva
Speichel.
Satellitenimplantat
Diese können schneller zum Kauen benutzt werden als andere. Für die Einheilungszeit der Implantate ist dann kein herausnehmbarer Zahnersatz mehr nötig.
Säureätztechnik
Schaffung eines zerklüfteten Musters an der Oberfläche des Zahnschmelzes durch Ätzen mit Säure zur Verankerung von Keramikinlays und Kunststofffüllungen.
Schmelz (Zahnschmelz)
Der Schmelz ist der sichtbare Teil der Zähne, er kann, einmal geschädigt, nicht mehr ersetzt werden.
Schneidezähne
Schaufel- oder meißelförmige Vorderzähne, die zum Abbeißen dienen. Die 8 Milchschneidezähne werden etwa im Alter von 6 Jahren durch 8 bleibende Schneidezähne ersetzt.
Schwangerschaft
Das Risiko, an einer Zahnfleischentzündung zu erkranken, ist in der Schwangerschaft deutlich erhöht: nahezu alle schwangeren Frauen entwickeln eine Form der Schwangerschafts-Gingivitis. Der Grund dafür ist die Veränderung verschiedener Hormonspiegel im Körper während der Schwangerschaft. Durch die erhöhte Progesteron-konzentration werden die Gefäße des Zahnfleisches und der Mundschleimhaut erweitert und das Gewebe durchlässiger für die von den Plaque-Bakterien produzierten Giftstoffe. Diese erhöhte Durchlässigkeit des Zahnfleisches ist verantwortlich dafür, dass während der Schwangerschaft bereits geringe Plaquemengen im Bereich des Zahnfleischsaumes zu Entzündungen führen können. Um die Zahnfleischentzündung und ein Fortschreiten des Prozesses zu vermeiden, ist es wichtig auf die Alarmsignale zu achten: Gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch, Zahnfleischbluten und Mundgeruch (siehe auch Gingivitis).
Sekundärkaries
Karies, die zwischen Füllung und Zahn entsteht, wenn der Spalt zu groß ist.
Sensibilitätsprüfung
Prüfung der Vitalität der Zähne mit Kältesprays.
Sharpey-Fasern
Bindegewebe zwischen Zahn und Zahnfach.
Sinuslift
(Knochenaufbau in der Kieferhöhle) = Minimal invasiver Sinuslift: Anhebung der Kieferhöhlenschleimhaut mit Optimierung des Knochenlagers für ein Implantat im Oberkiefer-Seitenzahnbereich ohne Transplantation von eigenem Knochen durch Osteotomtechnik. Invasive Technik: Transplantat (eigener Knochen) aus Kieferwinkel-, Kinn- oder Hüftregion wird als Implantatbett zunächst an den Ort der später einzubringenden Zahnimplantate gebracht und muss 3 – 6 Monate einheilen. Erst danach wird das Implantat gesetzt.
Sorbit
Zuckerersatzstoff; etwa halb so süß wie Haushaltszucker. Als „Sionon“ süß schmeckender Zuckerersatz für Diabetiker; löst praktisch keine Karies aus. Kann in größeren Mengen zu Durchfällen führen.
Speichel
Ein Sekret, das von den Speicheldrüsen gebildet wird. Reinigt die Zähne, ist Neutralisator und Puffer gegen aggressive Nahrungssäuren.
Stillmann-Technik
Zahnputztechnik.
Stomatologie
Lehre von den Krankheiten der Mundhöhle.
Streptococcus mutans
Bakterienart, die maßgeblich an der Kariesentstehung beteiligt ist. Hauptbestandteil der Plaque.
subgingival
Unter dem Zahnfleischsaum.
sublingual
Unter der Zunge.
Süßstoffe
Kalorienfreie, nicht kariesauslösende Zuckerersatzstoffe wie Saccharin, Zyklamat und Aspartam. Sie sind bis zu 300x süßer als Haushaltszucker.
Taschentiefe
Abstand zwischen dem oberen Zahnfleischrand und dem Taschenboden, deutet auf Erkrankung des Zahnhalteapparates hin.
Teilprothese
Herausnehmbarer Zahnersatz, wenn noch Zähne im Kiefer sind, auf Kunststoff- oder Metallbasis. Die Befestigung erfolgt durch Kronen oder Klammern.
Teleskopkrone
eine Metallkrone wird als Schutz direkt auf den Zahn gesetzt und ihrerseits durch eine zweite Krone, ebenfalls aus Metall, aber mit Kunststoff verblendet, überkront. Diese Technik wird zur Verankerung von herausnehmbarem Zahnersatz verwendet.
Temporamandibuläre Dysfunktion (TMD)
Störung der Kiefergelenke, Kaumuskulatur und Bissapparat (Knirschen).
Titan
Legierung mit Titananteilen, bioverträglich und haltbar, wird für Implantate und Metallprothesen verwandt.
Traubenzucker
Glukose. Wird ebenso wie Haushaltszucker (Saccharose) von den Bakterien des Zahnbelags zu Milchsäure abgebaut und löst so auf Dauer Karies aus.
Trepanation
In der Zahnmedizin: öffnen eines Zahnes bei einer Wurzelbehandlung.
Trigeminusneuralgie
Schmerzen im unteren Gesichtsbereich: Ober- und Unterkiefer, Mund.
Überbiss
Aus der Kieferorthopädie: die Oberkieferfrontzähne stehen vor denen des Unterkiefers.
Überempfindlichkeit der Zahnhälse
Diese liegen frei, die Dentinkanälchen sind offen, es kommt zu erhöhtem Schmerzempfinden.
Ultraschall
Schallwellen mit Frequenzen oberhalb 20.000 Hz, genutzt in der Zahnmedizin zur Entfernung harter Zahnbeläge.
Unsichtbare Zahnkorrektur
die durchsichtige Zahnspange. Sie sieht aus wie eine Schiene für Zähneknirscher und soll Erwachsenen ohne hässliche Drähte, Bänder und Bügel zu einem perfekten Lächeln verhelfen.
Unterfütterung
Falls eine Kunstoffprothese nicht mehr richtig sitzt, weil der Kiefer sich verändert hat, müssen sie mit neuem Kunststoff ausgebessert werden.
Veneers
Dafür wird nur eine dünne Schicht von der Zahnoberfläche abgetragen. Anschließend werden die grazilen Verblendschalen (Veneers) auf die Zähne geklebt; zur Korrektur der Zahnform oder -stellung oder wegen Verfärbungen.
Verblendkrone
Zahnfarbener Teil von Metallkronen aus Keramik oder Kunststoff, auf den sichtbaren Teil der Krone beschränkt.
Verborgene Karies
Karies, die an der Zahnoberfläche nicht zu sehen ist, sich aber unterhalb der Oberfläche schon relativ weit ausgedehnt hat, vor allem an den Kauflächen der Backenzähne. Diese Art der Karies kann nur mit Hilfe von Röntgenaufnahmen festgestellt werden.
Verfärbung
Die Veränderung der Zahnfarbe kann verschiedene Ursachen haben. Zu ihnen gehören unter anderem Farbstoffe aus Nahrungs- und Genussmitteln wie Kaffee, Tee, Cola, Rotwein oder Tabak. Aber auch Krankheiten oder Medikamente könnten die Farbe der Zähne beeinträchtigen.
Versiegelung
Verschließen der Fissuren mit einem kunststoffhaltigen Lack. Aus den Fissuren (enge Spalten) auf den Kauflächen der Backenzähne lassen sich bakterielle Zahnbeläge oft nur schwer entfernen. Hier entsteht häufig Karies. Bei der Fissurenversiegelung werden diese Spalten mit Kunststoff ausgefüllt. Die Ansiedlung von Zahnbelägen wird so verhindert. Gleichzeitig sind diese Bereiche dann leichter zu putzen. Frisch durchgebrochene Zähne sind besonders kariesempfindlich. Deshalb ist die Fissurenversiegelung vor allem bei Kindern und Jugendlichen wichtig.
Vollprothese
Herausnehmbarer Zahnersatz, wenn ein Kiefer über keine natürlichen Zähne mehr verfügt. Sie werden durch einen Saugeffekt fixiert.
Weisheitszahn
Dies ist der letzte Zahn in jedem Quadranten. Man bekommt ihn relativ spät – dann muss er eventuell operativ entfernt werden – oder man bekommt ihn garnicht.
White Spot
Karies im Frühstadium.
Wurzelbehandlung
Behandlung des Wurzelkanals: Entfernung der entzündeten oder infizierten Pulpa, Reinigung und Erweiterung des Wurzelkanals; anschließend Füllung und Abdichtung des entstandenen Hohlraums.
Wurzelbehandlung
Behandlung des Wurzelkanals: Entfernung der entzündeten oder infizierten Pulpa, Reinigung und Erweiterung des Wurzelkanals; anschließend Füllung und Abdichtung des entstandenen Hohlraums.
Wurzelkaries
Karies an der Zahnwurzel.
Wurzelspitzenresktion
Chirurgischer Eingriff: Entfernen der Wurzelspitze von Front- und Backenzähnen.
Xanthodontie
Begriff für Gelbfärbungen der Zahnkronen, die verschiedene Ursachen haben können.
Xanthom(a)
Gutartige Geschwulst, die überwiegend in der Mundhöhle (an Wange oder Gaumen) in jedem Lebensalter auftritt. Befund: warzenförmige, flache und gestielte Veränderungen von weißlich-gelblich-rötlicher Farbe in unterschiedlicher Größe.
Xerostomie
Starke Mundtrockenheit durch Mangel an Speichel. Kann als Begleiterscheinung von Erkrankungen auftreten, aber auch durch Medikamente, wie orale Antidiabetika, blutdrucksenkende Mittel und Psychopharmaka, hervorgerufen werden oder durch Bestrahlung der Speicheldrüsen entstehen. Weil die Remineralisation durch den Speichel unterbunden ist, zeigen Patienten mit reduziertem Speichelfluss ein hohes Kariesrisiko. Besonders intensive kariesprophylaktische Maßnahmen sind notwendig. Wichtig hierbei ist die regelmäßige, evtl. sogar mehrmals tägliche Fluoridierung mit einer Zahn- oder Mundspülung.
Xylit
Süß schmeckende Substanz (Zuckeralkohol), die weniger kariesauslösend ist als „normale“ Zucker wie Saccharose oder Glucose. Xylit besitzt eine ähnliche Süßkraft wie Zucker, ist allerdings sehr teuer in der Herstellung. Wird zum Beispiel in zahnschonenden Kaugummis oder Fruchtbonbons eingesetzt. Kann in größeren Mengen abführend wirken.
Y-Achse
Winkelmessung, ermöglicht eine Bewertung der Unterkieferlage in Beziehung zur Schädelbasis.
Y-Klammer
Die Y-Klammer wird auch bezeichnet als Bonyhárdklammer bezeichnet. Ihre Form ist y- oder knopfförmig.
Young Schlaufenzange
Dies ist eine kieferorthopädische Drahtbiegezange zum Biegen von loops (Drahtschlaufen zur Zahnbewegung in der Horizontal- und Vertikalebene).
Y-Platte
Nach A.M. Schwarz eine herausnehmbare kieferorthopädische Spange mit zwei Schrauben, die nach einem festen Rhythmus aktiviert werden. Dies bewirkt eine Dehnung des Kiefers um einen Engstand der Zähne zu beseitigen.
Y-Schnitt
Bezeichnet eine chirurgische Schnittführung.
Y-V-Plastik
Chirurgisch-plastischer Vorgang, bei dem der Schnitt Y-förmig und die Naht V-förmig gelegt wird, um den spannungsfreien Verschluss einer Wunde in der Mundhöhle oder bei der Narbenkorrektur zu garantieren. Dieses plastisch-chirurgische Verfahren dient zum spannungsfreien Verschluss einer Wunde im Gesicht oder in der Mundhöhle.
Überkonturieren
- Eine zu große Ausformung von Wölbungen einer Krone oder eines Kronenrandes. Überkonturierte Kronen oder Kronenränder führen zu vermehrter Anlagerung von Zahnbelag.
- Einbringen von Füllungsmaterial in ein Zahnloch.
Zahn
Zähne gehören zusammen mit den Knochen zum Hartgewebe des Menschen. Sie dienen hauptsächlich der Nahrungszerkleinerung. Jeder Zahn besteht aus Krone (über dem Zahnfleisch) und Wurzel (unterhalb des Zahnfleisches). Den Übergang nennt man Zahnhals. Die Wurzelspitzen sind offen; Blut und Nervenbahnen führen durch die Wurzelkanäle in die Zahnhöhle hinein und bilden das Zahnmark (Pulpa), das von Zahnbein (Dentin) umschlossen ist. Im Kronenteil wird das Zahnbein (Dentin) vom Zahnschmelz überdeckt, der härtesten Substanz unseres Körpers. Er ist jedoch empfindlich gegen Säureangriffe. Zähne stehen im so genannten Zahnhalteapparat, auch Zahnbett (Parodont) genannt. Es besteht aus Zahnfleisch (Gingiva), knöchernem Zahnfach (Alveole), Wurzelhaut oder Faserapparat (Desmodont) und Zahnzement. Der Zahn ist nicht fest mit dem Knochen verwachsen, sondern mit Hilfe des Faserapparates im Zahnfach (Alveole) elastisch aufgehängt. Dadurch wird verhindert, dass der Zahn bricht, wenn wir z.B. auf ein Steinchen in der Nahrung beißen.
Zahnaufhellung
Bleichen der Zähne (siehe Bleaching/Bleichen).
Zahnbelag
Siehe Plaque.
Zahnbettentzündung
Entzündliche Zerstörung des Zahnhalteapparates (Parodont). Unbehandelt führt sie zu Zahnlockerung und schließlich Zahnverlust. Sie geht einher mit dem Auftreten bestimmter Bakterien im Zahnbelag. Im Gegensatz zur Gingivitis (Zahnfleischentzündung) sind die Parodontitis-Schäden nicht völlig reparabel. Allerdings kann das Fortschreiten der Krankheit durch professionelle Belagentfernung, regelmäßige zahnärztliche Kontrollen und gute Mundhygiene verlangsamt werden.
Zahnfleischbluten
Siehe Parodontose.
Zahnfleischentzündungen
Siehe Gingivitis und Schwangerschaft.
Zahnfleischmaske
Wenn das Zahnfleisch stark zurückgegangen ist und die Zähne unter Umständen zu kurz oder zu lang wirken, kann man mit diese Stellen mit rosafarbenem Silikon abdecken.
Zahnfleischpapille
Teil des Zahnfleisches, das zwischen den Zähnen zu sehen ist.
Zahnfleischtaschen
Wenn sich das Zahnfleisch vom Zahn löst entstehen Zahnfleischtaschen.
Zahnputztechnik
Art und Weise, wie man die Zähne putzt (siehe Bass-Technik).
Zahnschema
Das am meisten verwendete ist das FDI-Schema. Die erste Zahl steht immer für den Quadranten und die zweite für den Zahn. Bei Kindern wird die erste Zahl einfach weitergezählt.
Zahnschutz beim Sport
Es gibt einen speziellen Zahnschutz, der aus einem elastischen Kunststoff besteht. Er ist wie ein Zahnbogen geformt, wird über die Zähne des Oberkiefers gestülpt und bedeckt zusätzlich das Zahnfleisch. Gleichzeitig ist der Unterkiefer vor Einbissen geschützt.
Zahnseide
Kunststofffaden zur Reinigung der Zahnzwischenräume. Etwa 30 cm Zahnseide werden aus dem Spender entnommen, um beide Mittelfinger gewickelt und über die Daumen geführt. Der gespannte Faden wird im Oberkiefer vorsichtig in die Zahnzwischenräume eingeführt und auf- und abgestreift. Für die Reinigung im Unterkiefer die Zahnseide über die Zeigefinger-Kuppen führen. Wichtig ist, immer beide Zahnflächen des Zahnzwischenraums zu reinigen.
Zahnstein
Harte Ablagerung am Zahn oder auch Zahnersatz, bevorzugt an den Innenflächen der unteren Schneidezähne, oder an der Backenseite der oberen Molaren. Ist letztendlich eine Mischung aus Speiseresten und Bakterien, die durch den mineralhaltigen Speichel verkalkt worden ist. Da bereits nach wenigen Stunden aus einem anhaftenden weichen Belag (Plaque) Zahnstein werden kann, ist die beste Prävention immer noch, nach jedem Essen die Zähne gründlich zu putzen und wenige Zwischenmahlzeiten einzunehmen.
Zahnstumpf
Beschliffener Zahn.
Zahnverfärbungen
Siehe Verfärbung.